Funktionelle Neurologische Störungen (FNS)
Funktionelle Neurologische Störungen, auch oft „Psychogene Bewegungsstörungen“ „Dissoziative Bewegungsstörungen“, „Somatoforme Störungen“ oder „Konversionsstörungen“ genannt, sind eine Gruppe neurologischer Erkrankungen, bei denen die Symptome wie Lähmungen, Koordinationsstörungen oder Sprachprobleme neurologisch bedingt erscheinen, aber keine organische Ursache nachgewiesen werden kann. Diese Störungen sind oft (aber nicht immer) mit Stress, Trauma oder anderen psychischen Belastungen verbunden und können sich in vielfältiger Weise äußern, zum Beispiel als motorische oder sensorische Beeinträchtigungen.
Trotz ihrer erheblichen Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen, handelt es sich bei FNS leider um eine noch häufig unterdiagnostizierte und unterversorgte Erkrankung. Viele Patienten erfahren oft lange Zeit keine adäquate Behandlung, da FNS häufig missverstanden oder fälschlicherweise als psychosomatische Beschwerden abgetan wird. Eine frühzeitige Diagnose und speziell abgestimmte Therapie sind jedoch entscheidend, um den Betroffenen zu helfen, ihre Lebensqualität zurückzugewinnen und die Kontrolle über ihren Körper wiederzuerlangen.
Wie Physiotherapie helfen kann
Physiotherapie bietet einen wertvollen Ansatz zur Behandlung von FNS, indem sie den betroffenen Personen hilft, ihre Bewegungsfunktionen wiederherzustellen und die Kontrolle über ihren Körper zurückzugewinnen. Da FNS oft mit motorischen und sensorischen Symptomen wie Lähmungen, Koordinationsstörungen oder unwillkürlichen Bewegungen einhergeht, zielt die physiotherapeutische Behandlung darauf ab, diese Symptome zu lindern und die neurologische Funktion zu verbessern.
Ein individuell abgestimmter Therapieplan kann dabei helfen:
- Bewegungswahrnehmung zu schulen
Physiotherapeuten nutzen gezielte Übungen, um das Körperbewusstsein und die Bewegungskoordination zu fördern. Dies ist besonders wichtig, da bei FNS häufig die Wahrnehmung des eigenen Körpers gestört ist.
- Neuroplastizität zu fördern
Durch spezifische Bewegungsübungen, die auf die Reaktivierung bestimmter Hirnareale abzielen, kann die Neuroplastizität angeregt werden – die Fähigkeit des Gehirns, sich an neue Anforderungen anzupassen und verlorene Funktionen teilweise wiederherzustellen.
- Muskelspannung zu regulieren
Viele Patienten mit FNS leiden unter unkontrollierbaren Muskelspannungen oder -lähmungen. Physiotherapeuten setzen Entspannungstechniken und gezielte Mobilisation ein, um die Muskulatur zu stabilisieren und die Bewegungsfreiheit zu verbessern.
- Schmerzen zu lindern
Durch manuelle Techniken, funktionelle Bewegungsübungen und andere therapeutische Interventionen kann physiotherapeutische Behandlung auch Schmerzen lindern, die durch Fehlhaltungen oder Muskelverspannungen entstehen.
- Psychosomatische Aspekte zu integrieren
Da FNS oft mit psychischen Belastungen wie Stress oder traumatischen Erlebnissen verbunden sind, hilft die Physiotherapie, Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen. Der therapeutische Dialog und das Verständnis für die psychosozialen Faktoren spielen eine wichtige Rolle im Heilungsprozess.
Die Physiotherapie bei FNS verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur die körperlichen Symptome behandelt, sondern auch dazu beiträgt, die Lebensqualität und das Selbstvertrauen der betroffenen Menschen zu stärken. Ziel ist es, durch regelmäßige und gezielte Therapie die Selbstständigkeit zu fördern und den Patienten langfristig zu mehr Unabhängigkeit und Lebensfreude zu verhelfen.
Dabei ist eine enge multidisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachrichtungen wie Neurologie, Psychologie, Ergotherapie und gegebenenfalls auch Logopädie und Psychotherapie erforderlich, um die vielfältigen Aspekte der Störung ganzheitlich zu adressieren und den Patienten eine umfassende und nachhaltige Verbesserung ihrer Lebensqualität zu ermöglichen.
F.A.Q.
Häufig Gestellte Fragen
Bitte lassen Sie sich ein Rezept für KG ZNS nach Bobath als Doppelbehandlung ausstellen.
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Zur ersten Behandlung bringen Sie bitte neben Ihrem Rezept (und ggf. Befreiungsausweis) alle relevanten Befunde, Arzt- oder Entlassungsberichte mit. Tragen Sie bequeme Kleidung und feste Schuhe.
Die Preise richten sich nach der Vergütung durch die gesetzlichen Krankenkassen.
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